Feuerwehr Leiblfing

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Wie ging es weiter?

Mittelpunkt einer Feuerwehrübung war die Steigerübung. Das Bild zeigt eine solche Anfang der dreißiger Jahre.

Vereine im heutigen Sinn waren  die Feuerwehren damals noch nicht. Fest steht, daß die anfänglichen Bürgereinrichtungen sehr bald den jeweiligen Staatsmachthabern unterstellt worden waren. Zunächst zeugten die Uniformen von der Verbindung zum Königreich. Die Verbindung zu den militärischen Einrichtungen war einmal enger, dann wieder viel unabhängiger. Viele Probleme hatten die Feuerwehren auch mit den Kriegsereignissen, wie zum Beispiel 1914 bis 1918.

Zum Kriegsdienst eingezogen wurden gesunde junge Männer, also auch die Bevölkerungsschicht, die den Personalstand der Feuerwehren bildete. Dadurch waren die Feuerwehren jener Zeit teilweise über Jahre hinweg verlassen. Durch die vielen Menschenopfer des 1. Weltkrieges wurden demzufolge auch die Personalstände drastisch reduziert. Damit war man immer wieder gezwungen, neue schlagkräftige Mitglieder für die Feuerwehren zu werben. Ganz sicher waren aber auch damals schon Frauen die Notlöser in solchen Zeiten. Wie wir später noch sehen werden,sollten gerade weibliche Einsatzkräfte im Verlauf der Geschichte der Feuerwehr Leiblfing eine nicht nur dominante, sondern außerordentlich hilfreiche und schlagkräftige Rolle innerhalb der Feuerwehr inne haben.

Die Einsatzmittel

Die erste mechanische Pumpe sollte aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg stammen. Von wem diese stammte, welche Leistung sie hatte, wissen wir heute nicht mehr. "Auf alle Fälle war eine solche da", wußten die Alten, schon aus eigenem Wissen, zu berichten. Auch die Bauweise von Gebäuden, Ställen und Stadeln wurde anders. Größer und höher! Und damit entstand ein neues Problem: Man mußte, um eine wirksame Brandbekämpfung durchführen zu können, an den Ort des Geschehens herankommen, was hieß, weit nach oben kommen. Eine neue Tätigkeit innerhalb der Feuerwehr in Leiblfing war damit geschaffen worden: Der "Steiger", was meinte, derjenige, der aufgrund Schwindelfreiheit und vorhandenen Mutes auf die Feuerwehrleiter stieg. Nur die besten wurden für diese Aufgabe ausgebildet und mit dem Titel "Steiger" bedacht.

Kern und Stolz der Leiblfinger Feuerwehr war (und ist) die "Feuerwehrspritze". Spritze bezeichnet eigentlich nur einenTeil dieser Löscheinrichtung. Gemeint war natürlich immer die ganze Einheit Feuerwehrpumpe, ob handbetrieben, oder später durch Motorkraft angetrieben. Vier Mann hatten an der Handpumpe ihren Dienst zu verrichten. Weil das aber eine schwierige Arbeit war, wechselte man sich dabei in Intervallen ab. So um die Zeit 1930 kam auch die erste"Spritzn" nach Leiblfing. Und sie hatte eine Leistung, mit der man schon tatkräftig dem Brand entgegenwirken konnte. Bis hinein in die Zeit des 2. Weltkrieges war die Pumpe im Einsatz. Ihre Spur verlor sich im Lauf der Jahre. Welch ein Schatz ging damit der Feuerwehr verlor

Die erste Motorpumpe konnte kurze Zeit später in Betrieb genommen werden. Freilich waren Mechaniker jener Zeit notwendig, um eine solche Motorspritze für die Feuerwehr zu besorgen. Die Gebrüder Haider spielten eine große Rolle dabei. Mit handwerklichem Geschick und dem rechten Können fertigten sie für die Leiblfinger Feuerwehr eine solche, die wohl noch bis nach Ende des 2. Weltkrieges im Einsatz war. Auch von dieser fehlt bis heute bedauerlicherweise jedes Spur.

Die Feuerwehrhauptmänner, Wehrführer und die Feuerwehrkommandanten

angesehen waren sie, die Feuerwehrhauptmänner, meistens Handwerker und Respektspersonen. Feuerwehrhauptmann wurde der, dem man die Feuerwehrbrigade, also die Mannschaft, anvertrauen konnte. Später wurden Sie in Kommandanten umbenannt. Die Zeiten hatten sich halt auch da geändert. Der im Bild noch erhaltene Feuerwahrhauptmann Adolf Biermeier sen., also der Vater des heutigen Adolf Biermeier senior, verkörperte in der Zeit vor dem 2. Weltkrieg wohl weitgehend das Bild von der Feuerwehr in Leiblfing. 

Während des 2. Weltkriegesging die Ordnung der alten Feuerwehrwelt mehr oder weniger unter. Wieder mußten Frauen, deren (Feuerwehr-) männer zumeist zum Kriegsdienst eingezogen waren, den Feuerwehrdienst übernehmen. Und sie taten es gut und zuverlässig, wie wir von Zeitzeuginnen wissen.

Zur Ehre, aber auch als Anerkennung seien sie hier namentlich noch einmal genannt:


Feuerwehrfrauen während des Krieges - nicht nur eine Notlösung

Bachner Ida

Bachner Therese

Forster Maria

Fritz Katharina 

Fürg Anny

Geith Maria

Höpfl Kreszenz

Holzleitner Kreszenz

Karl Therese

Kohlbeck Franziska

Mühlbauer Babette

Retzer Ida

Straßer Rosa

Wühr Berta

Zink Mathilde

Zitt Rosa


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