Feuerwehr Leiblfing

Löschen - Retten - Bergen - Schützen -
 

Chronik der Freiwilligen Feuerwehr Leiblfing 

von Wolfgang Frank

Die Anfänge oder warum Feuerwehren entstanden

St. Florian als Schutzhelfer

Die Rückblicke auf die Gründerzeiten der Feuerwehren, oder besser gesagt, der Feuerdepots oder auch Bürger(feuer)wehren geben denen, die sich die Aufgabe gestellt haben, geschichtliches niederzuschreiben, wenig Chancen, zuverlässig in den Archiven zu recherchieren. Viel zu wenig ist in den Landgemeinden noch vorhanden. Dort, in Städten und größeren Orten, wo schon Archivschreiber installiert waren, läßt sich meist mehr finden.

Die Situation, die sich für die Bürger von Leiblfing stellte,war aber "ähnlich vielen anderen in Bayern: Wer auf dem Land wohnte, hatte bei Brandausbruch das Schlimmste zu befürchten. Man  konnte im allgemeinen von Glück sagen, wenn außer dem nackten Leben auch Vieh und sonstige Habe gerettet wurden. Löschmannschaften - in welchem Land auch immer - kamen gewöhnlich zu spät; es fehlte anLeuten, an Geräten, an geordnetem Vorgehen (das hat sich bis heute in manchen Fällenerhalten), und man beschränkte sich darauf, dem Feuer mit Haken Nahrung zu entziehen, Balken wegzureissen und allenfalls,wenn Wasser vorhanden war, die Nachbargebäude zu netzen. Die schwerfällige und mangelhafte Organisation auf dem Lande verhinderte jede rasche Löscharbeit, und die zeitraubende Verbindung mit Reitern zur nächsten Stadt lies allenfalls Hilfe erhoffen, niemals aber mit Sicherheit erwarten.

Menschliche Reihen und Ketten, handelten die, meist Ledereimer, von der Wasserstelle (in der Regel ein Bach oder eine Roßtränke)zur Brandstelle. Effektiv war die Sache nicht, aber was wollte man schon anderes tun.

Mit dem heiligen St. Florian hatten es die Bürger von jeher zu tun. ..." Verschone unsere Häuser, zünd lieber andere an!" Ein Scherzwort. Sankt Florian sollte damals eigentlich mit der Brandverhütung vollauf beschäftigt sein, wie sollte er auch noch Brände legen? Aber: Hat er, der St. Florian, je gelebt? Nach der Legende war er ein römischer Krieger in der österreichischen Provinz Noricum, dem Gebiet zwischen Donau und Drau, Inn und Wienerwald. Weil der Christ geworden war, hatte ihn Aquilinus, der Statthalter Diokletians in dieser Gegend, in den Fluten der Ems ertränken lassen. Das geschah kurz vor dem Jahre 300. Der Gedenktag Florians ist seit jeher der 4. Mai. Besonders in Niederösterreich, aber auch Teilen Bayerns, wird der "Florianstag" gefeiert. Mancherorts werden Spritzen kontrolliert, Häuser zum Schutz vor Brand und Feuer besprüht. Auf alle Fälle wurde St. Florian zum Schutzheiligen der Feuerwehren. In seiner neuesten Verwendung wir er täglich hunderte und tausende Male genannt.Als Funkrufnamen der Feuerwehren, überall in Deutschland.

Um 1870, sicherlich auch in den Jahrzehnten davor, hatte man in Leiblfing natürlich auch die Probleme mit der existenz vernichtenden Feuersbrunst. Keine Versicherung, keine sonstigen Hilfen standen zur Verfügung, und das in einer Zeit, die die Menschen sowieso zu einem äußerst entbehrungsreichen Leben zwang. Die Altvorderen in unser Gemeinde wußten noch aus mündlichen Überlieferungen von einer Feuersbrunst nach der anderen. Obwohl sich diese Thesen nicht mehr nachvollziehen lassen, spricht einiges dafür, daß die Not der verheerenden Feuerzerstörung die Bürger und Bürgerinnen zwang, sich zu organisieren. Weiterhin sind in der Zeit vor 1870 einige Höfe und Einrichtungen in Leiblfing aus der Geschichtsschreibung verschwunden, Feuerzerstörung könnte ein Grund dafür gewesen sein. Die Feuerwehr,wenn sie damals schon so hies, wurde ins Leben gerufen. Wer damals die Ausrüstung fürs erste übernahm, können wir heute nur erahnen: Güter und Grundbesitzer. Verbunden mit dem zahlreichen Personal auf den Höfen konnte man sich einigermaßen auf die Brandgefahr vorbereiten. Viel war es nicht, was zur Verfügung stand. Trotzdem - diese Zeit mit den ersten Anfängen und äußerst bescheidenen Einsatzmitteln war die Geburtsstunde der Freiwilligen Feuerwehr Leiblfing.

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